Bunte Mischung
Freitag, 20. März 2020

Mischung No. 10

Okay, legen wir ordentlich los, genau dafuer kommen Initiate mit "lavender" wie gerufen. Ein in Suedkalifornien beheimatetes quartett, welches seit 2016 herumwerkt, sich vom 90er jahre Hardcore wie auch 80er/90er Metal beeinflussen liesz und bereits eine lp auf der habenseite aufzuweisen hat. Inzwischen haben sie oben genannte e.p. nachgeschoben. Diese praesentiert sich riffbetont, mit treibendem schlagzeug, einem basz, der voll mitgeht und vocals auf der 11, nach der "this is spinal tap" richterskala. Bei deren songs denkt man an Stray From The Path, Result Of Choice, Made Out Of Babies oder vielleicht fruehe Soundgarden. Gleich noch einen drauf mit dem 4er Oberst, die sind in Oslo, Norwegen beheimatet und haben mit "paradise" nun das erste mal grosz angeschrieben. Und es paszt total! Druckvoller sound, intensiver gesang, zuendet von der ersten nummer weg - ja, springt einem foermlich entgegen. Beim durchhoeren taucht am geistigen horizont ein schiff auf, das scheinbar auf den weg in eine neue welt ist, beladen mit Post-, wie Hardcore, Screamo, Metal dazu etwas Prog und auf den segeln sind logos von At The Drive-In, Billy Talent wie auch Converge. Weiter im text, PGX ist ein quartett aus Christchurch, Neuseeland und ihre erste e.p. wurde "naive" getauft. Die scheibe teilt sich auf in Indie-, Punk- & Alternative-Rock, wurde produziert vom umtriebigen Brian Feary und ist eine hoerenswerte vereinigung von Veruca Salt, The White Stripes, Daddy Issues sowie The Muffs. Noch ein Hallelujah! dazu, mit "wanna dance". Hierbei handelt es sich um ein trio aus Verona, Italien und sie fabrizieren einen mischmasch aus Noise Rock, Avantgarde, Industrial, Experimental, Post- sowie Synth-Punk. Das klingt dann nach Suicide, Germs, DAF oder The Stooges.

Schon mal was von Big Ghost Ltd. gehoert? Dieser name ist seit den fruehen 2010er jahren im internet auffindbar. Anfangs als blogger, schlieszlich trat man als produzent in erscheinung. Es ist nicht genau bekannt wer hinter diesem pseudonym steckt, ob einer oder mehrere leute, doch angeblich soll mittlerweile von Tokyo, Japan aus operiert werden. Dieses jahr lief das debuet vom stapel, unter mithilfe von mcs wie Asun Eastwood, Recognize Ali, Lukey Cage und einige mehr. Alle zusammen nennen sich Carpe Noctem und so lautet uebrigens auch der albumtitel. Das soll so nach art des Wu-Tang Clan aufgezogen werden. In summe kommt das teil fett rueber, da passen die beats, rhymes, der vibe, mix wie auch die produktion. Dengue Dengue Dengue hingegen ist ein producer / dj duo aus Lima, Peru, welches mittlerweile von Berlin, Deutschland aus operiert. Starteten ihre zusammenarbeit bereits in den fruehen 10er jahren, damals noch als trio. Ihren dritten langdreher nennen sie "zenit & nadir" und darauf trifft traditionelle, Afro-Peruanische folklore auf moderne Dance sounds beziehungsweise was die Electronic so hergibt. Check it out, leute! Oder Madhatten aus New York City, New York, der nannte sich frueher Madhatten Mayer, hat einiges am laufen, projekte wie kooperationen, ist somit ziemlich beschaeftigt, darum ist der name nun wohl kuerzer, das spart zeit. Jedenfalls hat er letztens sein album "brown water bible" unter mithilfe des producers Icerocks sowie einigen gaesten verwirklicht. Kurz zusammengefaszt liefert dies teil tolle beats als auch einen gepflegten flow ab. Weiter zu Papercutz, beheimatet in Porto, Portugal. Dahinter steckt der produzent & songschreiber Bruno Miguel, der sich fuer sein projekt mit gastmusikern verstaerkt hat. Herausgekommen ist mit "king ruiner" der bereits dritte longplayer und dieser ist definitv interessant, atmosphaerisch, exotisch und noch dazu auf verschiedenen kontinenten aufgenommen worden.. Vermengt Electronic, Dream Pop, Ambient, R&B als auch World Music und klingt wie ein buendel aus Grimes, The Analog Girl sowie Ryuichi Sakamoto.

"Waterfowl" wurde das zweite langwerk von Frankie Valet aus St. Louis, Missouri genannt. Darauf paszt der rhythmus wie das tempo. Letzteres ist manchmal etwas schneller, dann wieder gemaechlicher, doch immer zum mitwippen geeignet. Dieser sound-mix aus Rock, Dream- wie Indie-Pop plus Shoegaze laedt dazu ein, den tag auf einer terasse mit einem gekuehlten getraenk ausklingen zu lassen. Beim einen oder anderen track driften die gedanken zu Low, Cigarettes After Sex, Yo La Tengo oder mit etwas phantasie gar in richtung Pixies. Ab zu Luminous Bodies aus London, England. Das ist ein aus verschiedenen bands zusammengwuerfelter, bunter haufen. Sie fabrizieren auf "nah nah nah yeh yeh yeh" eine arznei aus Experimental-, Noise-, Acid-, Kraut- sowie Psychedelic-Rock und erinnern damit an ein mischung aus Melvins, The Cramps, The Fall oder Butthole Surfers. Gleichfalls aus der Themse-metropole stammen Peggy Sue, die sind eigentlich ein duo, musizieren jedoch zu viert und ihr ebensovieltes album heiszt "vices". Bingo! Ueberdies versprueht es einen 60ies vibe, hat einen entspannten groove, birgt angenehme harmonien und bestaetigt, dasz die surf-gitarre wieder saison hat. Dieses werk ist ideal fuer einen entspannten nachmittag in der badewanne. Da gibt es Surf Rock, Indie-Pop wie -Folk plus einen hauch von Shoegaze zu hoeren. Eine bubble-welle aus The Orielles, The Magic Numbers, The Breeders sowie Chastity Belt.

Dunkle zeiten benoetigen scheinbar dunkle klaenge, darum ist Dark Wave laengst wieder salonfaehig. Das paszt dann auch fuer Blood Ponies, die ein duo aus San Diego, Kalifornien sind, welches sich angeblich bei einer mitternachts-auffuehrung von "the texas chainsaw massacre" kennengelernt hat. Klingt fast zu kitschig, am ende trugen beide gar Leatherface-masken. Nichtsdestotrotz ist ihr output "hoax" ein glatter schnitt aus Post-Punk wie auch Goth Rock, aufgepeppt mit etwas Psychedelic und kommt stockdunkel rueber. Sie selbst beschreiben ihre musik jedoch als dystopian Doom-Punk. Wie auch immer, es klingt als wuerden Bauhaus, Christian Death, Virgin Prunes plus The Chamelons gemeinsam um die friedhoefe ziehen. Aus dieser lichtscheuen ecke kommen ebenso Silence In The Snow. Wie die vorgaenger ein mann/frau - gespann und wiederum aus California - Oakland um genau zu sein. Dabei moechte man meinen, dasz dort fuer kreaturen der nacht zu viel sonne scheint. Oder sind das alles daywalkers? Egal, fuer die beiden ist dies nur ein nebenprojekt, die mischen auch noch anderswo mit. "Levitation chamber" ist aber trotzdem bereits ihr zweites album und bietet, neben den bereits oberhalb erwaehnten musik-stilen, den zu erwartenden duesteren sound, tribales schlagzeug-spiel als auch hypnotisierenden gesang. Dabei flasht bei geneigten zuhoerer/innen wohl bestimmt Siouxsie & The Banshees auf, eventuell auch The Creatures, Skeletal Family oder X-Mal Deutschland. Nun zu The Murder Capital aus Dublin, Irland, die wurden bereits letztes jahr abgefeiert und jetzt, wo sich der staub um ihren erstling "when i have fears" etwas gelegt hat, klingt er immer noch toll. Dieser fuenfer fabriziert Post-Punk mit dunklem beigeschmack, welcher in den fruehen 80ern seinen ursprung hat. Bei deren sound denkt man an nebelige haefen, rauchende fabrikschlote und stillgelegte produktionsstaetten. Auf eine teilweise eingestuerzte backsteinmauer hat jemand namen wie Joy Division, The Birthday Party, Wire und Crime & The City Solution gesprueht. Bei all der dunkelheit gehen dann auch noch die Whispering Sons aus Bruessel, Belgien durch. Dieser fuenfer nennt sein debuet "image", es scheppert, ist duester, klaustrophobisch und birgt monotonen, mitunter fast klagenden gesang. Wie wenn die sonne das letzte mal aufgeht und die haut dabei wie feuer brennt. Wenn der schmerz beginnt nachzulassen droehnt einem Post-Punk, Dark Wave, Goth Rock und etwas Shoegaze durch die gehoergaenge und man erinnert sich an The Mission, Editors, fruehe Sisters Of Mercy, Traitrs oder She Past Away.

Fritz Mayr macht angeblich musik seit er 14 ist, wobei er mittlerweile alles selbst komponiert als auch einspielt. Sein aktuelles werk hat er "cosmic traveller" genannt und das ist musik fuer die schwerelosigkeit, wenn man geistig dahindriftet, in anderen sphaeren schwebt, die erde umkreist oder einen tagesausflug auf den mond unternimmt. Die bordcomputer-analyse ergibt dann ein konglomerat aus Electronic, Ambient, Trance plus space sounds, die filme wie "gravity", "2001", "interstellar", "solaris" oder "sunshine" in erinnerung rufen. Irgendwie passend tauchen ploetzlich Spaceslug am radar auf. Dieses in Wrochaw, Polen beheimatete trio sieht sich noch dazu als galactic travelers und lebt seinen cosmic dream seit 2015. Hat mit "reign of the orion" wieder mal eine e.p. in die umlaufbahn geschleudert, welche mit ueber 30 minuten spielzeit jedoch ziemlich ueppig daherkommt und daher platz hat fuer eine mixtur aus Stoner- wie Doom-Metal, Psych- als auch Fuzz-Rock. Ergibt eine auszerirdische lebensform mit genen von Kylesa, Yob, Dopelord sowie Moon Coven. Von Durban, Suedafrika her kommt jetzt auch noch das duo Mouse und die haben ihr zweites werk "reverse: universe" im gepaeck. Dieses ist ein konzeptalbum ueber den verfall unseres planeten und die suche nach einem neuen. Ein mittlerweile populaeres thema. Das naechste mal bitte mit ergebnissen. Wie auch immer, sollte diese mission scheitern, dann liegt es nicht an deren album. Denn es ist wirklich gelungen, abwechslungsreich, vereint eine vielzahl an stilen wie Space-, Kraut-, Fuzz- oder Noise-Rock, dazu noch Experimental & Metal. Der treibstoff fuer diesen trip ist ein mix aus King Gizzard & The Lizard Wizard, Hawkwind, The Oh Sees, Stonefield, Queens Of The Stone Age, Muse plus Radiohead. Dies musz einfach reichen! Waehrend wir nun so durch die galaxien duesen, treffen wir auf Slift, eigentlich stationiert in Toulouse, Frankreich. Dieses trio hat auf dem cover ihrer zweiten lp "ummon" eine figur abgebildet, die an den Silver Surfer erinnert. Da ist die ausrichtung wohl klar, es handelt sich um Space Rock. Doch nicht nur, da vibrieren ebenso Psychedelic, Ambient, Cosmic-Jazz, Kraut-, Prog-, Stoner-, Fuzz-, Garage- sowie Surf-Rock im luftleeren raum. Das weltall ist eben grenzenlos und bietet jede menge platz zur entfaltung. Somit waere dies dann der soundtrack zu einem trip ins schwarze loch. Um das ueberleben zu sichern sind proben von Pelican, Russian Circles, Minami Deutsch plus Can mit an bord. Schweben wir rueber zum erstling von Defying Decay, verwurzelt in Bangkok, Thailand, er nennt sich "metamorphosis". Seit 2011 ist dieser 5er am schaffen und heraus kommt hierbei ein zwischending aus Metalcore, Heavy-, Progressive-, Alternative und sogenannter Nu-Metal. Einfach erklaert wechseln sich hier ruhige, sanfte passagen mit lauten, harten, agressiven ab. Ein achterbahn-kurs aus Deftones, Enter Shikari, Korn sowie Architects.

Lilly Among Clouds ist der kuenstlername der saengerin wie songschreiberin Elisabeth Brüchner, ansaessig in Würzburg, Deutschland. Auf ihrem zweiten output "green flash" ist leidenschaft hoer- wie spuerbar und man wird von ihrer stimme in den bann gezogen. Die einzelnen darbietungen pendeln zwischen dramatisch, ergreifend und groovig, wecken erinnerungen an kuenstlerinnen wie Kate Bush, Florence Welch oder Tori Amos. Okay, nochmals singer/songwriter, diesmal Emily Jane White aus Fort Bragg, Kaliforrnien und sie nennt ihren bereits sechsten longplayer "immanent fire". Wieder mal geht es um die verwuestung & ausbeutung des planeten und dies hat natuerlich etwas dunkles an sich. Das ding kommt sehr atmosphaerisch rueber, laeuft durch wie ein schwarz-weisz film in cinemascope, begleitet von Indie Pop, Dark Folk & Sadcore.Wirkt wie eine zusammenkunft von P.J. Harvey, Gemma Ray, Marissa Nadler sowie Chelsea Wolfe. Indessen nicht nur saengerin & songschreiberin sondern ebenso produzentin plus schauspielerin ist Catherine Harris-White, nennt sich SassyBlack, war einst teil des Hip-Hop duos Theesatisfaction und klingt wie eine vereinigung von Sarah Vaughan & Erykah Badu. Ihre aktuelle e.p. heiszt "ibebae" und verbindet Soul Psychedelic, Electronic, Hip-Hop plus Jazz. Weiter so!

Jetzt noch ein buntes allerlei beginnend mit Mammoth Mammoth, ein quartett aus Melbourne, Australien mit seiner fuenften lp "kreuzung". Dieses teil steht fuer knochentrockenen, riffbetonten Rock & Roll mit hoher oktanzahl. Auf experimente wurde verzichtet, es werden Heavy Metal, Hard- als auch Stoner-Rock geboten. Oder, um den titel zu strapazieren, eine kreuzung aus The Atomic Bitchwax, AC/DC, Hellacopters sowie Fu Manchu. Als naechstes The Keep, das ist ein solo-projekt von Oliver Knowles, beheimatet in Göteborg, Schweden. Eigentlich geboren in Singapur, wuchs jedoch in Indonesien auf und ist nun eben in Skandinavien gelandet. Die songs fuer seine aktuelle e.p. "primer" hat er in Barcelona, Spanien geschrieben. Das bunte treiben dort hat ihn dafuer inspiriert, zusammen mit filmen wie "under the skin" oder "annihilation". Vom stil her ist das Experimental, Electronic-Noise, Ambient, Drone oder schlicht ein sammelsurium aus Four Tet, Boards Of Canada, Tangerine Dream & Aphex Twin. Ganz anders, Isabella Daisy Rose aus Alexandria,Virginia, sie hat eine stimme als haette sie im kirchenchor gesungen. Ihre erste e.p. nennt sich bereits vielversprechend "the light" und ist ein gefuehlvoller, fast hymnischer output, der eine dreifaltigkeit aus Beyonce', Mariah Carey und Solange vermuten laeszt. Gleichfalls gefuehlvoll kommt die "bil/between" e.p. des in Reykjavik, Island beheimateten singer/songwriter Svavar Knútur rueber. Er liefert 3 akustik-versionen von eigentlich etwas schnelleren songs aus seiner feder plus die cover-version eines einst von H. Fraser-Simpson vertontes Alan Alexander Milne gedichts – aelteren semestern auch bekannt aus der "muppet show" (der song). Kurzum - stimmungsvoll, engagiert, atmosphaerisch. Ein zaertlicher vers aus Kings Of Convenience, Ed Sheeran und Bonnie "Prince" Billy. Schlieszen wir diesen absatz nun mit The Bleak Engineers, ein duo aus St. Petersburg, Russland. Auf ihrem ersten wurf "new frontiers" verkabeln sie Electro-Pop, Synth Wave, Dark Wave, Minimal Electro sowie 80ies New Wave. Das klingt angenehm kalt, dunkel, steril, distanziert und treibt freunden wie -innen von Tubeway Army, Human League, Boys Don't Cry, John Foxx wie auch No More die freudentraenen in die augen.

Auch live war etwas los, so wurden The Spyrals vorstellig. Das ist ein trio aus San Francisco, Kalifornien, das mit seiner musik eine art sog erzeugte, welcher einem direkt hineinzog. Kreierten einen dichten, satten sound und wirkten dabei, als wuerden sie sich durch nichts & niemanden aufhalten lassen. Erinnerten von der einstellung her irgendwie an diese band aus "elizabethtown". Dessenungeachtet spielten The Spyrals ein zwischending aus Psychedelic-, Jam- wie Fuzz-Rock, mit dem sie wie eine verknuepfung aus The Black Angels, The 13th Floor Elevators sowie Black Market Karma daherkamen. Im vorprogramm ging der dreier Dave & The Pussies ab, die fabrizierten coolen, instrumentalen Surf-Rock wie -Wave, der angeblich von Dick Dale, The Ventures, The Shadows und sogar Motörhead inspiriert wurde.

Weiters stand der auftritt des satire-Rock-duos Tenacious D, mitte der 90er von Jack Black & Kyle Gass in Los Angeles, Kalifornien gegruendet, an. Fuer gewoehnlich sind visuals hinter den akteuren zu sehen - oder daneben, doch bei denen waren sie vorne und die musiker spielten hinter der leinwand. Dabei dachte man irgendwie an Progressive Rock theater aus den 70ern. So wurde zumindest der erste teil bestritten, danach kamen die beiden an die kante und gaben dem publikum den rest, mit ihrer gewohnt unterhaltsamen, enthusiastischen kalt/warm Rock & Roll performance. Damit wurden mitunter acts wie Flight Of The Conchords, "Weird Al" Yankovic oder The Darkness ins gedaechnis gerufen. Um die fans auf betriebstemperatur zu bringen hatten sie Wynchester, ein zweier, gleichfalls aus L.A., California, mit dabei. Die wiederum setzten sich in szene wie ein sammelsurium aus Hayseed Dixie, Trainwreck und den Everly Brothers auf speed.

Ziemlich lange im geschaeft sind bereits The Legendary Pink Dots. Sie sammelten sich 1980 in London, England und uebersiedelten mitte jenes jahrzehnts in die Niederlande. Beim ersten output noch ein 5er, ist man nach etlichen umbesetzungen mittlerweile zu dritt unterwegs. Wobei die truppe -zig alben in ihrer diskographie stehen hat und der sound sich ueber die jahre immer etwas aenderte. Vor allem waren sie experimentell und dies spiegelte sich in unterschiedlichen musik-stilen wie Wave, Electronic, Psychedelic-, Progressive- oder Noise-Rock wider. Bei all dem gab es im sound beruehrungspunkte mit musikern wie Syd Barrett, The Residents, Coil, Psychic Tv sowie Brian Eno, um nur ein paar zu nennen. Demnach liesz man beim auftritt die unterschiedlichen epochen revue passieren, alle gruppierungen wurden bedient und jene, die den gesamtkatalog bevorzugen, sowieso. Es war eine art reise durch zeit wie genres. Gepflegte Unterhaltung. Anderswo standen Carvel' , ein quartett aus Basel in der Schweiz auf der buehne. Sie boten eine experimentelle ansammlung von Electro Pop, Dance plus Electronic, hatten sogar schokolade im merch-programm und waren der support fuer die Los Angeles formation The Score. In der stadt der engel ist wohl jede/r zweite musiker/in, der rest verdient sein geld beim film. Letzten endes tritt dieses 2015 gegruendete duo live zu viert auf und bei dieser gelegenheit gab es einen kompakten sound, der hymnisch, leicht bombastisch, mitunter dramatisch, jedoch srets groovig daherkam. Das war & ist Indie Pop beziehungsweise Pop Rock, der ein mosaik aus Imagine Dragons, Hurts, Royal Deluxe respektive Welshly Arms darstellt.

Liam Gallagher hat seine wurzeln bekanntlich nicht nur in Manchester, England sondern auch in der legendaeren Brit-Rock truppe Oasis. Nach deren aufloesung hat er mittlerweile eine ordentliche solo-karriere am laufen. In diesem sinne praesentierte er sich auf tour und ging dabei in die vollen. Beim personal wurde naemlich definitiv nicht gespart, bis zu 10 musiker gaben sich ein stelldichein. Darunter sein alter kumpel Bonehead an der rhythmus-klampfe, der im fetten Oasis-block alle haende voll zu tun hatte. Gelegentliche sound-probleme taten der stimmung definitiv keinen abbruch, denn die sache war party pur. Der abend wurde von Twisted Wheel eroeffnet. Sie flickten sich einen mix aus Brit- wie Alternative-Rock zusammen und erinnerten dabei an die anfaenge von den Manic Street Preachers, Arctic Monkeys oder eben besagten Oasis. An anderer stelle betraten MakeWar, ein trio beheimatet in Brooklyn, New York, die buehnenbretter. Die forcierten den klassischen 3-akkorde-Punk-Rock und schrammelten zwischendurch noch etwas Alternative Rock dazu. Generell inspiriert zeigen sie sich, laut eigenen angaben, von Lagwagon, The Menzingers, Katie Ellen oder Against Me!. Um es kurz zu machen, sie heizten dort die huette fuer ihre label-kolleginen Bad Cop / Bad Cop an. Dieser 4er aus San Pedro, Kalifornien wiederum spielte kick-ass Punk Rock & Roll, ging voll ab und brachte die meute zum kochen. Wenn jetzt irgendwer meint, das waere genau sein/ihr ding, dann seien zum weiterhoeren acts wie Lunachicks, The Bombpops, Maid Of Ace, The Donnas, Bratmobile, Fabulous Disaster wie auch Betty Blowtorch empfohlen.

Iris Gold ist geboren in London, England und aufgewachsen in Kopenhagen, Daenemark. Inspiriert haben sie unter anderen Prince, Janelle Monae und zuletzt Lizzo. Live zuendete sie, mit ihrer gut eingespielten truppe, ein feuerwerk aus Hip-Hop, R&B, Funk, Rock & Psychedelic. Neben ihrem eigenen material streute sie immer wieder kleine tribute an leute wie Jimi Hendrix, Snoop Dogg, Wu-Tang Clan, Outkast, Ram Jam, Lenny Kravitz, Funkadelic oder Roy Ayers ein. In summe eine bunte, abwechslungsreiche, unterhaltsame, kurzweilige, groovende show und dies, obwohl die lady im 6ten monat schwanger war. Der abend wurde von der rapperin VX eroeffnet. Dabei gab es Hip-Hop mit etwas Trip-Hop zu hoeren. Dargebracht mit angenehmer stimme sowie gepflegtem flow, wirkte sie dabei wie ein zwischending aus Shara Nelson und Skye Edwards. An einem anderen tag gab es noch Jade Bird zu hoeren wie sehen. Diese saengerin & songschreiberin lebt in London, England, komponiert sich ein potpourri aus Folk, Indie- wie Country-Rock zusammen und gibt sich beeinfluszt von Cat Power, Patti Smith, Bruce Springsteen, Dolly Parton plus Mazzy Star. Beim konzert hatte man den eindruck, sie hat von all den genannten etwas angenommen und legte aber noch zusaetzlich ein Blondie sowie Radiohead cover obendrauf. Mit dreikoepfiger begleitband gab es eine engagierte, herzhafte, erfrischende darbietung zu bestaunen. Als tour-support waren Ferris & Sylvester, ein ebenso aus London stammendes duo, das von einem drummer verstaerkt wurde, mit dabei. Deren musik war ein vielerlei aus Indie Folk, Americana, Country Blues sowie Garage Rock und klang wie eine paarung aus I See Rivers und Shovels & Rope. Der abend wurde von Joe Traxler, ein singer/songwriter, der mit einer back-up vokalistin auftrat, eroeffnet. Er gab eine zuechtung aus Indie- wie Dream-Pop zum besten und sieht seine vorbilder angeblicherweise in Jeff Buckley, Ed Sheeran sowie Matt Corby. Da konnte nichts mehr schiefgehen.

Was blieb film-maeszig noch im koecher? Zum einen "arctic" von Joe Penna, das ist fast eine solo-nummer fuer Mads Mikkelsen. Wobei ein mann nach einem flugzeugabsturz alleine in der Arktis gestrandet ist, sich durchkaempft, auf hilfe hofft, jedoch noch einen pflegefall dazubekommt. Schluszendlich versucht man sich durch die eiswueste ins naechste camp durchzuschlagen. Gut gemachter, spannender film mit minimalem dialog, funktioniert daher in allen sprachen wie dialekten. Als draufgabe noch ein guter score von Joseph Trapanese. Haette laut planung angeblich am mars spielen sollen, doch da krabbelte dann schon Matt Damon herum. Deutlich mehr text gab es in "dragged across concrete", buch & regie von S. Craig Zahler. In seinem vorigen streifen "brawl in cell block 99" sprachen noch hauptsaechlich die faeuste, hier hingegen gab es mehr dialog als in jedem Tarantino. Der stilwechsel verschreckte manche fans, doch dieser heist movie mit zwei cops, die sich uneinig sind, ob sie gangster abziehen und damit ihr gehalt auffetten sollen oder nicht, ist durchaus sehenswert und wer es deftig braucht - aufpassen, die gewalt kommt stets abrupt. Ein schlagabtausch aus "dark blue", "heat" & "reservoir dogs".

Um polizeiarbeit geht es gleichfalls in "spinning man" von Simon Kaijser. Jedoch ohne verfolgungsjagden, schieszereien oder gar explosionen. Dies ist weder reiszer noch schocker, sondern entwickelt sich langsam. Das ist eine kammer-auffuehrung, dabei geht es um schauspiel, dialog, symbolik, philosophie. Ein duell zwischen kater & maus. Passende musikuntermalung von Terrence Hancock. Ein kriminalraetsel aus "the pledge", "la ragazza nella nebbia", der tv-serie "colombo" sowie ein hauch von "memento". Letztgenanntem meisterwerk koennte man eventuell einen unbefriedigenden schlusz zum vorwurf machen, was wohl fuer einige bei "spinning man" der fall war. Schwamm drueber. Definitiv nicht ernst zu nehmen ist "trouble is my business", das langfilm-regiedebuet des schauspielers Tom Konkle, der sich dabei zusaetzlich noch die hauptrolle unter den nagel gerissen hatte und am drehbuch mitkritzelte. Hierbei handelt es sich um eine Film Noir verarsche, die figuren sind mitunter dermaszen ueberzeichnet, dasz man gelegentlich meinen koennte, hier handelt es sich um einen SNL-sketch oder eine dieser endlos tv-soaps. Manchmal kommt einem vor, dies sei ein alter, unveroeffentlichter Mel Brooks dreh, der in den archiven verstaubte. Eine gag-reel aus "dead man don't wear plaid", "sin city", "dick tracy", "the maltese falcon" oder "who framed roger rabbit". Extrem ist in gleicher weise "thunder road", bewuszt benannt nach dem Bruce Springsteen klassiker. Hauptdarsteller, regisseur, drehbuchautor Jim Cummings blaest seinen kurzfilm aus 2016 zu spielfilmlaenge auf. Wobei sich das privatleben eines polizisten in alle einzelteile zerlegt. Total ueberdreht, tragisch-komisch, kommt rueber wie ein verfilmtes MAD – heft. Angeblich um unter 200.000 dollars realisiert, mit langen kameraeinstellungen, dies spart natuerlich kohle. Gar geschmacklos mag fuer manche U.K. - buerger/innen wohl "holmes & watson" , von Etan Cohen gewesen sein. Diese beiden fiktiven wahrzeichen des koenigreichs, welche den schriften von Arthur Conan Doyle entsprangen, wurden schon heldenhafter dargestellt. Auch die politik bekam hierbei ihr fett ab, in diesem scheinbaren mischmasch aus produktionen von Monty Python wie Zucker Abrahams and Zucker. Gute ideen waren vorhanden, doch okay, man hatte unweigerlich das gefuehl, hier haette man mehr daraus machen koennen. Doch gilt dies nicht irgendwie fuer all diese parodien, von "hot shots!" ueber "scary movie" bis zu "the naked gun"? Moeglicherweise war die erwartung themenbedingt zu hoch? Egal, Sherlock Holmes ist eben bereits ein klassiker der filmgeschichte, da gelten strenge maszstaebe. Kurz davor noch von Ian McKellen in "mr. holmes" (2015) als alt und zurueckgezogen verkoerpert, gibt es eine menge weiterer filme ueber das wirken des meisterdetektivs. Heutzutage sind wohl die beiden auftritte von Robert Downey jr. in den verfilmungen von Guy Ritchie am bekanntesten. Doch vorher waren, neben anderen, bereits Christopher Lee (2 x tv / 1 x kino), Basil Rathbone (gar 14 mal) oder sein vorgaenger Arthur Wontner (5 x) in jene rolle geschluepft. Auch wurde diese figur bereits vor dem aktuellen dreh veralbert. So im allerersten (kurz-) film "sherlock holmes baffled" aus 1900 wie auch bei "sherlock holmes jr." von & mit Buster Keaton respektive Gene Wilder‘s "the adventures of sherlock holmes smarter brother". Nicht zu vergessen gab es insgesamt drei tv-serien zu diesem thema, zuletzt die moderne adaption "sherlock" mit Benedict Cumberbatch in der titelrolle.

Auf einer wahren geschichte basiert "can you ever forgive me?", abgedreht von Marielle Heller. Melissa McCarthy verkoerpert hierbei die U.S. autorin Lee Israel. Diese schrieb einst biographien ueber bekannte persoenlichkeiten, das war dann aber nicht mehr so gefragt und sie verlor schluszendlich ihren job. Unter uns gesagt, auch wegen einem alkoholproblem. Aus der not heraus faelschte sie dann briefe bekannter persoenlichkeiten, die sie an haendler verkaufte. Das konnte auf dauer natuerlich nicht gutgehen. Unterm strich ein dreizeiler aus "schtonk", "the moderns" sowie "american splendor". Da kann man definitiv "colette" anhanegen, von Wash Westmore. Keira Knightly gibt hierbei Gabrielle Colette (1873 - 1954), die meistgefeierte autorin der franzoesischen literatur. Einziges problem, sie schrieb und ihr gatte staubte den ganzen ruhm ab, denn er galt als verfasser. Als draufgabe gibt es noch magische dreiecksbeziehungen zu sehen - somit volles programm. Ein flotter dreier aus "big eyes", "mrs. parker and the vicious circle" sowie "the wife". Nicht zu vergessen, ihre geschichte wurde bereits via "becoming colette", "devenir colette, dem tv-film "colette" als auch der tv-serie "colette, une femme libre" erzaehlt. Wenn wir schon bei starken frauen sind, dann darf man nicht auf "dark phoenix", verwirklicht von Simon Kinberg, vergessen. Weil die ist ganz stark, eine superheldin, der leider an den kassen die luft ausging. Vielleicht weil dieser teil der "x-men" reihe ernster, duesterer, eben ein Drama ist und eher nicht die uebliche, actiongeladene, spektakulaere superhelden-klamotte. Eben anders als bisher und dies hat wohl auch die nerds vor den kopf gestoszen. Meiner meinung nach war er gelungen, besser als der letzte, "apocalypse", nicht so theatralisch, was aber vielleicht fuer viele zu dieser reihe dazugehoert. Wie auch immer, bei diesem sequel treffen die "x-men" quasi auf "star trek" sowie "invasion of the body snatchers".

Auch kam es wieder zu verlusten in den reihen der kuenstler wie kuenstlerinnen. So verstarben Joseph Shabalala - musiker wie gruender der formation Ladysmith Black Mambazo, Andrew Weatherall – musikproduzent als auch dj, Pop Smoke – rapper, McCoy Tyner – legendaerer Jazz-pianist, Genesis P-Orridge – diese groesze des Industrial war in Throbbing Gristle sowie Psychic Tv, Barbara Martin - original-mitglied von The Supremes, Ja'Net DuBois - musikerin wie schauspielerin, James Lipton - lebte film, Joseph Vielsmaier – regisseur, Johnny Lee Davenport - schauspieler, Gene Reynolds - tv-produzent, -schauspieler, -regisseur & -drehbuchschreiber, Kevin Conway - schauspieler, Paula Kelly - schauspielerin, John Shrapnel - schauspieler, Max Von Sydow – schauspieler und ruhepol in jedem film, bei dem er mitwirkte.

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