Bunte Mischung
Sonntag, 30. August 2020

Mischung No. 14

Starten wir durch mit Francis Of Delirium, eine Kanadisch-Amerikanische paarung (Vancouver / Seattle), die in Luxenburg stationiert ist und mittlerweile bereits zu dritt auftritt. Deren debuet e.p. nennt sich "all change" und darauf gibt es Alternative- wie Indie-Rock gestreckt mit einem schusz Grunge zu hoeren. Sie bringen das ganze engagiert rueber, fabrizieren einen eingaengigen sound, der zum mitwippen anregt und sich wie ein zwischending aus Belly, Throwing Muses als auch Soccer Mommy anhoert. Das naechste trio waere Futuro Terror aus Alicante, Spanien, mit "sangre", ihrem nunmehr vierten longplayer. Dieser vereinigt Post-Punk, Power Pop, Alternative- wie Garage-Rock und die spielen es energiegeladen & mitreiszend runter, machen dampf, rocken zacking aber melodieoes dahin. Irgendwie hat man das gefuehl, die muszten sofort nach dem letzten akkord etwas dringendes erledigen. Ein wirbelwind à la Buzzcocks, The Undertones plus Les Rita Mitsouko. Vom tempo her (und ueberhaupt) kann man hier prima Katarziz, zu finden auf Sancti Spiritus, Kuba, dazustellen. Wenn ich mich nicht verzaehlt habe, dann sind die zu sechst und dies waere dann schon fast eine Punk big band. Das geben die naemlich auf ihrem zweiten output "de qué estamos hablando?!" zum besten, Punk Rock, Street Punk. Geradlinig, schnoerkellos, munter drauflosgespielt, da musz man einfach mit und reiszt dabei die faust in die hoehe, auch wenn man nicht versteht worum es geht, der spirit ist eben greifbar. Eine faustvoll akkorde in der art von Green Day, Descendents und den fruehen Misfits.

Acryl Madness, das ist eine geheimnisvolle person aus Moskau, Ruszland mit der aktuellen, digitalen ladung "extending through hell". Programmiert wurde dafuer Dark Synth beziehungsweise Synth-Wave, was sich durch kalte, mitunter bedrohlich wirkende computer-klaenge, die wie fuer filme gefertigt wirken, bemerkbar macht. Ein schaltplan aus Cliff Martinez, Tangerine Dream, Kavinsky oder gar John Carpenter. Nun zu ELZ And The Cult, eine drei-koepfige formation aus Istambul, Tuerkei. Auf ihrem zweiten langspieler "bloodline" verketten die Industrial, Gothic, Electronic, Post-Punk, Dark Wave & Synth-Pop und das ergebnis riecht nach trockeneis-nebel und klingt nach tanzen bis zum umfallen. Durch die nebelschwaden glaubt man leute wie Fad Gadget, Agent Side Grinder, Marilyn Manson, Art Diktator oder She Past Away zu erkennen. Wie gerufen kommen da Leroy Se Meurt. Das sind zwei kumpels, stationiert in Paris, Frankreich und ihre zweite e.p. heiszt "la chute". Darauf haben sie ein wildes durcheinander aus Electro-Punk, Dark Wave sowie EBM gepackt. Hierbei unterlegen trockene, dunkle beats, bei denen man umgehend unter strom steht, den mitunter martialischen gesang. In der abteilung leder, lack & nieten treffen sich somit DAF, Le Syndicat Electronique, Liasons Dangereuses wie auch Death From Above. Abgerundet wird das hier mit Dandelion Wine, angesiedelt in Melbourne, Australien und ihr mittlerweile fuenfter output hat "le couer" zum titel. Die waren urspruenglich zu viert, sind im kern ein duo und bestehen derzeit aus drei personen. Klingt nach sudoku. Letzten endes fetten hier zusaetzliche gaeste den klang auf. Demzufolge ist abwechslung garantiert und dies nicht nur von der besetzung her, denn sie bieten ein stimmungsvolles vielerlei aus Electro-Folk, Ambient, World Music, Dark-Electro, -Folk sowie -Wave. Wie klingt das? Nach nicht alltaeglicher instrumentierung, aehnelt einem stelldichein von Dead Can Dance, Massive Attack plus This Mortal Coil. Am besten gelauscht in einem zelt mitten in der wueste, in dunkelster nacht.

Wilma Archer, beheimatet in London, England, ist produzent, multi-instumentalist & soundbastler. Sein debuet unter eigenem namen, auf dem namhafte gaeste zu hoeren sind, nannte er "a western circular". Ein interessantes, stimmungsvolles werk, wovon mehr als die haelfe der songs ohne gesang sind und das einem konglomerat aus Hip-Hop, Soul, Jazz, R&B, Klassik, Experimental sowie Electronic gleicht. In kuenstlern ausgedrueckt, eine vermengung von Robert Wyatt, Thundercat plus Jonny Greenwood. Oder Adeline, eine saengerin wie songschreiberin, produzentin plus aktivistin, urspruenglich von den Franzoesischen Antillen, nunmehr in NYC, New York vorzufinden. Sie war frueher teil des Nu Disco dreiers Escort, spielt den basz in der begleitband von Cee Lo Green, hat bereits ein solo-album vorzuweisen und nun die mini lp "intérimes" am start. Diese bietet sieben lieder, die zwischen Neo Soul und R&B pendeln, darunter sogar das Black Sabbath cover "planet caravan". Ihre groovige, eingaengige darbietung hat etwas von Debra Debs, Lucy Pearl oder Yuna. Als naechstes 47Soul, ein dreier gegruendet in Amman, Jordanien, mittlerweile auf England, Palaestina wie U.S.A. verstreut. Doch die gemeinsame musik ueberwindet alle grenzen. Ihren zweiten wurf "semitics" haben sie mit gastmusikern aus verschiedenen laendern in London aufgenommen. Ihr ganz eigener sound nennt sich Shamstep, dafuer fusionieren sie Hip-Hop, Electonica plus Arabische klaenge, zu der fuer sie charakteristischen Dance Music und die fordert wirklich zum mitmachen auf, irgendetwas musz man bewegen. Wer weitertanzen moechte soll reinhoeren bei Autostrad, Djiza, A-Wa oder Bu Kolthoum. Weiter zu Boris Vian, in Quito, Ecuador beheimatet, mit "remedios varios". Sein pseudonym bezieht sich auf den gleichnamigen Franzoesischen Poeten, Fotografen & Musiker und der titel ist eine hommage an die Spanische malerin Remedios Varo, wenn ich wirklich alles richtig geschnallt habe. Nichtsdestotrotz, dahinter steckt ein multi-instrumentalist, performer & songwriter, der anonym bleiben moechte, nach vorbild Banksy oder so aehnlich. In jedem fall ist er kunstinteressiert und pinselt, fotografiert oder sprayt uns hier eine collage aus Electronic, instrumental Hip-Hop wie World Music. Da gibt es samples, loops plus latin beats zu hoeren - schlicht & einfach feel-good-music, mit einem angenehmen vibe. Wie eine farbpalette mit Frenic, Chicha Libre, The Troublemakers oder Monetrik.

Hrae, das ist ein solo-projekt von Pórdur Indridi (bei den einzelnen buchstaben sind leichte abweichungen moeglich) und dessen heimat ist Island, genauere lokalisierung ist scheinbar nicht erwuenscht. Er hatte bereits so sachen wie Endalok, Naught oder die band Gudveiki am laufen. Auf jeden fall hat er mit besagtem vorhaben kuerzlich den erstling "par sen skepnur reika" veroeffentlicht und der steht fuer Black Metal, da braucht man nicht lange herumreden. Dieser output sucht einem heim wie das boese. Man wird in die ecke gedraengt und kommt sich ganz klein vor, waehrend der sound immer groeszer wird und ploetzlich abbricht. Doch erholung ist nicht drinnen, denn die naechste welle kommt bereits, mit dem darauffolgenden track. Definitiv nicht zum entspannen geeignet, dieser dreizack aus Cult Of Fire, Andavald als wie Spectral Voice. Apropos, wie gerufen kommen da Black Curse, beheimatet in Denver, Colorado. Dahinter stehen 4 scheinbar hyperaktive typen, die aufgeteilt ebenso in acts wie Primitive Man, Khemmis, Blood Incantation, Absymal Dimensions und eben Spectral Voice aktiv sind. Mit ihrem ersten gemeinsamen werk "endless wound" suchen sie die hoerer/innen jedoch nicht heim, sondern ueberollen die einfach. Die fliegen mit ueberschall-droehnung uebers "kuckucksnest", sodasz sich die huette in ihre einzelteile zerlegt. Das ist Death- wie Black-Metal und jeder bringt aus seinen anderen wirkungsstaetten etwas mit ein. Dann noch Irist, ein 5er aus Atlanta, Georgia, wobei 3 mitglieder davon urspruenglich aus Suedamerika (Argentinien, Brasilien) kommen. Trotzdem - oder gerade deswegen - klingen sie auf "order of the wild" wie aus einem gusz. Die peitschen ihr programm durch, machen dampf und lassen nur ganz selten die zuegel etwas lockerer. All dies im rahmen ihrer zusammenfuehrung von Post-Hardcore, Heavy- und Trash-Metal. Hoert sich an wie ein bastard aus Sepultura, High On Fire & Gojira.

Metal haben gleichfalls Dance Gavin Dance, ein quintett aus Sacramento, Kalifornien, im repertoire, doch die mixen ihn ordentlich durch, mit Dance-Pop, Screamo, Jazz, Experimental, Progressive Rock plus Post-Hardcore. Das geht dann eben von einem extrem ins andere, ist mitunter schraeg, auf jeden fall abwechslungsreich wie unterhaltsam. Die leben ihren zirkus seit 2005, wenn auch in wechselnder aufstellung, doch hey, das gehoert dazu, zum leben in der manege. Demungeachtet wurde ihr bereits 9tes programm "afterburner" betitelt und ist ein kunststueck aus The Fall Of Troy, Yes, Silverstein sowie Pet Shop Boys. Viel vergnuegen! Keine langweiler sind in gleicher weise Horisont, ebenso zu fuenft und beheimatet in Goeteborg, Schweden. Deren 6ter wurf wurde sportlich als "sudden death" ausgerufen, ist ein mittelding aus Rock, Rock & Roll als auch Hard Rock und klingt wie eine compilation zur feier der 70er & 80er. Ein sammelsurium von Bon Jovi, Wishbone Ash, ELO, Blue Öyster Cult, Thin Lizzy und vielen mehr. Jetzt noch Kaiser Franz Josef, ein 3er mit der dritten lp, die noch dazu "III" betitelt wurde. Die legen ihre karten unuebersehbar auf den tisch. Machen seit 2010 die runde, panschen ihren gaengigen Rock mit Hard-, Alternative- wie Grunge-Rock und bringen das ganze kompakt & druckvoll rueber. Woran hierbei die ordentliche produktion nicht ganz unschuldig ist. Unterm strich ein royales bouquet aus Audioslave, Queens Of The Stone Age wie auch Alter Bridge.

Weiter zu Pabst, mit heimat Berlin, Deutschland und die sind ebenso zu dritt. Sie selbst (oder die plattenfirma) nennen sich vollmundig power-trio und das ist gar nicht so weit hergeholt. Ihre zusammenfuegung von Alternative-, Garage-, Stoner- wie Grunge-Rock ist treibend, aufwuehlend, gibt gas, kommt genau auf den punkt. Angeblich haben sie ihr zweitwerk "deuce ex machina" live im studio eingespielt. Wenn nicht, dann paszt es jedenfalls zum power-trio etikett bestens dazu. So oder so, ein powerplus-gemisch mit hoher oktanzahl aus The Hives, Weezer plus Ty Segall. Was will man mehr? Vielleicht einen Batboner? Oder gleich vier, aus Oslo, Norwegen. Machen bereits seit gut 10 jahren rum, haben jedoch erst vor kurzem ihr gleichnamiges debuet abgelassen. Hier wurde eben nichts ueberstuerzt, die haben sich aus Post-Punk, Dark Wave, Goth- wie Surf-Rock ihre duester-melodien gebastelt und das klingt als wuerden skelette der unendlichkeit entgegensurfen. Dort warten auf sie bereits die fruehen Sisters Of Mercy, Screaming Dead, Christian Death sowie Bat Nouveau. Bereits anderswo bewaehrtes bieten Debbie Downer And The Mascara Stains, stationiert in Edinburgh, Schottland, auf dem debuet "summer bummer" - naemlich ausschlieszlich fremdmaterial. Angeblich ist der act ein duo aus besagter Debbie und dem Schweizer multi-instrumentalisten Giorgio Morosey. Moeglicherweise entfernt mit Synth-meister Giorgio Moroder verwandt - oder eher nicht? Wie auch immer, songs von beispielweise Katarina And The Waves, Helen Shapiro, The Archies oder Kool & The Gang werden hier eher melancholisch, depressiv, traurig dargeboten, in einer vermengung von Alternative- wie Goth-Rock, die nach einem zwischending aus The Cramps, The Raveonettes und Nouvelle Vague klingt.

Jetzt aber voll auf die filme, wie waere es mit etwas gaensehaut, zaehneklappern plus schnellerem pulsschlag? Beginnen wir mit "haunt" (2019), buch & regie Scott Beck & Bryan Woods, Tomandandy steuerte die geeignete musikalische untermalung bei und einer der produzenten war Eli Roth. Da kann man sich bereits in etwa vorstellen was kommt, ohne blutverlust geht gar nichts! Eine gruppe jugendlicher besucht zu halloween ein quasi spukhaus, das wie eine attraktion betrieben wird, also mit eintritt und so. Als personal laufen dort typen der marke freak show herum und da geht natuerlich einiges schief. Braucht jetzt niemand glauben, dasz alle wieder wohlbehalten rauskommen - im gegenteil! Eine maskerade aus "hell fest", "escape room" (start 2017) und der "halloween" reihe. Im anschlusz kann man sich dann sofort "scary stories to tell in the dark", realisiert von Andre Ovredal und unter anderen produziert durch Guillermo Del Toro, reinziehen. Momentan sind ja gruppen von jugendlichen, die sich geistern oder gar dem boesen entgegenstellen, ziemlich angesagt. Somit wollen freunde zu (natuerlich) halloween ein sogenanntes geisterhaus besuchen. Eine davon (Zoe Margaret Colletti) findet dort ein buch, nimmt es mit und bekommt es nicht mehr los. Darin schreiben sich die geschichten wie von selbst und dann ist immer jemand in lebensgefahr. Ein gespenster-remmidemmi aus "it", dem "final destination" franchise, "jumanji" und der serie "stranger things". Um etwas andere probleme geht es in "under the shadow", dem erstwerk von Babak Anvari (inklusive script). Mutter (Narges Rashidi) & junge tochter (Avin Manshadi) muessen wegen raketen-angriffen nicht nur immer wieder in den keller ihres wohnhauses fluechten, sondern sich in weiterer folge auch noch mit einem mysterioesem geist herumschlagen. Auszerhalb des hauses zieht chaos auf und drinnen wird es langsam immer unheimlicher. Die muessen dort weg, doch ploetzlich ist auch noch die geliebte puppe der kleinen verschwunden. Es entstehen spannungen zwischen den beiden. Drama, Mystery, Horror - entwickelt sich genau in dieser reihenfolge. Eine erscheinung aus "the babadook", "el espinazo del diablo", "el orfanato" oder dem spaeteren "it comes at night".

Nochmals zurueck zur puppe. Wenn sich eine filmreihe mal totgelaufen hat, dann versucht man sie nach einer zeit mit neuerungen wiederzubeleben. Das nennt man dann reboot. So wie bei "child´s play" (2019), dem mittlerweile bereits 8ten langfilm ueber die moerderpuppe Chucky. Diesmal im regiestuhl Lars Klevberg und wer auf smarte haushaltshilfen steht, kommt hier voll auf seine / ihre kosten. Ein frustrierter fabrikarbeiter steht am anfang der kette, das ding kommt nach auslieferung und erfolgtem verkauf als retourware zurueck in den spielwarenladen, eine verkaeuferin sowie alleinstehende mutter nimmt dieses teufels-teil tragischerweise mit nach hause und das unheil folgt auf dem fusz. Ein kurzschlusz aus "leprechaun", "e.t." sowie "attack the block". Der familiaere haushalt wird gleichfalls in "us", regie wie buch Jordan Peele, ordentlich durcheinandergewirbelt. Waehrend des urlaubs einer vier-koepfigen familie tauchen spaetabends auf dem grundstueck ploetzlich idente doppelgaenger auf und trachten ihnen nach dem leben. Doch sie sind nicht die einzigen, welche unerwuenschten besuch bekommen. Interessanter, gut gemachter Psycho-Horror mit adaequatem ende und gepflegtem soundtrack. Eine ueberraschende visite von "the strangers", "hereditary", "funny games" sowie "invasion of the body snatchers" (1978). Eine art von infiltration findet ebenso im streifen "ma" von Tate Taylor statt. Diese geschichte startet langsam, etwas party, ein biszchen hangover, wird in folge aber ganz extrem. Eine veterinaer-gehilfin (Octavia Spencer) sucht mehr & mehr die freundschaft von einer gruppe jugendlicher, besorgt ihnen alkohol, laeszt sie bei ihr abfeiern, verfolgt jedoch ganz eigene ziele. Hat definitiv etwas, dieser cocktail aus "carrie", "climax" & "misery". Horror-maeszig, wenn auch mehr auf der Adventure-seite, geht es desgleichen in "crawl", von regisseur Alexandre Aja und teil-produziert durch Sam Raimi, zu. Ersterer hatte sich schon mal mit piranhas auseinandergesetzt und fischt hiermit abermals in trueben gewaessern. Die zu meisternden probleme einer jungen frau (Kaya Scodelario), die ihren nicht erreichbaren vater (Barry Pepper) aus einer evakuierten stadt retten will, waeren ein hurricane, hochwasser sowie hungrige alligatoren. Kommt ansprechend & spannend rueber, dieser snack aus "shallows", "hard rain" als wie "rogue".

Ein serien-killer plus ein oder mehrere jugendliche, die ihm in verdacht haben und hinterherspionieren, das gab es ja bereits, doch so wie bei "the clovehitch killer", abgedreht von Duncan Skies, eigentlich noch nicht. Fast unglaublich (oder bestaetigend, je nach ansicht), obwohl es laut internet-berichten einen aehnlich gelagerten fall gab. Manche familien haben wohl zwei seiten, zumindest in diesem knoten aus "summer of 84", "moonrise kingdom" und "disturbia". Indessen, eine derart kunstvolle, teils bombastische und dennoch brutale darstellung eines serien-killers wie in "the house that jack built", regie wie buch Lars Von Trier, gab es bisher ebensowenig. Jack (Matt Dillon), ist ein etwas schrulliger typ, ingenieur, der lieber architekt waere und kleine modellhaeuser bastelt, nie um eine erfundene geschichte verlegen, eiskalt, sadistisch und blutruenstig. Dazu gibt er noch aus dem off dauernd philosophische kommentare ab und erklaert die welt, im dialog mit seinem gewissen - oder in diesem fall wohl eher sein inneres ich (Bruno Ganz). In summe ein bitterboeses, brutales, gelegentlich gar humorvolles, wirklich gutes schauspiel, welches in mehreren kapiteln abgehandelt wird. Eine gewaltvolle komposition aus "henry: portrait of a serial killer", "forbrydelsens element", Hannibal Lecter generell, der serie "twin peaks" & Bob Dylan´s "subterranean homesick blues" video.

Ziemlich schraeg laeuft auch "villains", sowohl buch als auch regie von Dan Berk & Robert Olsen, durch. Ein paar (Maika Monroe / Bill Skarsgard) ueberfaellt einen laden, hat aber fuer die flucht schluszendlich zu wenig benzin. Sie brechen, nachdem sie liegengeblieben sind, in ein naheliegendes haus ein und werden von taetern zu opfern. Ziemlich abgefahrene, dunkle Thriller-Comedy, wobei man das gefuehl hat, hier wurden "bandits", "hounds of love", "ruthless people" & "bad samaritan" in den mixer geworfen und die turbo-taste gedrueckt. Ebenso ein wilder ritt, im wahrsten sinne des wortes, ist "true history of the kelly gang" von regisseur Justin Kurzel. Dies ist bereits die achte langfilm-version dieser geschichte. Der bandit Ned Kelly wurde beeits dargestellt von leuten wie Mick Jagger oder Heath Ledger. Diesmal war George MacKay an der reihe und er lieferte eine manische performance ab. Irgendwie hat man als zuseher das gefuehl, man sitzt im finstersten wald an einem lagerfeuer, umringt von coyoten, woelfen, schlangen oder sonstigem getier und die wollen einem unbedingt in dern arsch beiszen. Nur so nebenbei angemerkt. Jedenfalls ist das hier die verdammte Punk Rock version dieser x-mal erzaehlten geschichte, ein beschissenes meisterwerk aus einem kuebel gefuellt mit "the proposition", "bronson" sowie "lawless". Okay, weiter im text, denn lagerfeuer-erzaehlung, das trifft hundert-prozentig auf "o matador" respektive "the killer" (2017), regie & buch Marcelo Galvao, zu. Ist naemlich die geschichte eines mannes (Diogo Morgado), der als kind von einem auftrags-killer aufgezogen wie auch geschult wurde und spaeter selbst karriere macht. Obwohl basierend auf einem klassiker Brasilianischer literatur, wird mit deftigen szenen nicht gespart, denn dieser dreh hat den flair der guten, alten Italo-Western. Eine staubige satteltasche voll mit "c´era una volta il west", "joe kidd", "django unchained" plus "il grande silenzio".

Abschlieszend noch eine mini-serie namens "stateless", wobei die regie der episoden zwischen Emma Freeman als auch Jocelyn Moorhouse zu gleichen teilen aufgeteilt wurde. Cate Blanchett spielt darin nicht nur eine nebenrolle, sondern hat die geschichte, welche auf wahren ereignissen beruht, ebenso mit-kreiert. Hier geraet eine frau (Yvonne Strahovski), die sich selbst finden moechte, andererseits wohl auch hilfe braucht, an scharlatane, erleidet ein trauma und landet in ihrer ziellosigkeit als einheimische in einem fluechtlingslager. Beruehrend, aufwuehlend, schwer verdaulich, sehenswert. Nimmt mit jeder folge mehr fahrt auf, dieser alptraum aus "district 9", "dogville", "arrival" sowie der tv-serie "the crossing".

Leider gibt es in beiden branchen wieder verluste zu beklagen, so diesmal die schauspielerinnen Mariolina De Fano, Franca Valeri, Fernanda Lapa sowie Linda Manz. Deren kollegen Reni Santoni, Wilford Brimley, Jerry Chipman, Raymond Allen, Gary Cowling, Ben Cross, Michel Dumont, Chadwick Boseman wie Leslie Randall. Die schauspielerin & regisseurin Mónica Miguel als auch die schauspielerin & saengerin Belle Du Berry. Singer/songwriters Michael Peter Smith, Justin Townes Earle plus Salome Bey - saengerin, songschreiberin & schauspielerin. FBG Duck - rapper, Tony Costanza - schlagzeuger fuer Machine Head & Crowbar, Rajko Dujmic- songwriter, produzent, mitglied von Novi Fosili, Vern Rumsey - bassist von Unwound, Trini Lopez - hit saenger & schauspieler, Todd Nance - schlagzeuger Widespread Panic, Jack Sherman - gitarrist RHCP & studiomusiker, Frankie Banali - schlagzeuger Quiet Riot, W.A.S.P. und mehr, Riley Gale - saenger Power Trip, Steve Holland - gitarrist Molly Hatchet, Jan Savage - gitarrist The Seeds, Wayne Fontana - Rock & Roll & Pop saenger, Walter Lure - gitarrist The Heartbreakers, Gerry McGhee - saenger Brighton Rock, Mark Wirtz - produzent & saenger & musiker als wie Pete Way - bassist bei UFO, Waysted, Fastway, Michael Schenker Group.

Samstag, 8. August 2020

Mischung No. 13

Okay, hier sind Elden, ein vierer wohnhaft in Karlstad, Schweden, aktiv seit 2012, inspiriert von kollegen wie Baroness, Mastodon, The Sword sowie artverwandten aus den 70ern & 80ern. Ihr zweiter longplayer nennt sich "nostromo", ist ein aufregender ritt ueber Hard- wie Stoner-Rock, Heavy-, Doom plus Progressive-Metal. Man kann sich also vorstellen, dasz hier ausreichend riffs vorhanden sind, aber auch die melodien kommen nicht zu kurz. Das ganze klingt wie eine metallische kreuzung aus Maurice Ravel´s "boléro" & Nikolai Andreyevich Rimsky-Korsakov´s "hummelflug". Hier musz man jetzt unbedingt Igorrr anhaengen. Anfangs noch eine solo-nummer von Gautier Serre gewesen, doch mittlerweile zum quartett angewachsen. Herkunftsland ist Frankreich und wenn ich die botschaft richtig verstehe, dann ist ihre heimatstadt immer dort, wo sie gerade auftreten. Leider sind sie da momentan wohl obdachlos. Wie auch immer, deren viertes langwerk wurde "spirituality and distortion" genannt und buendelt ein sammelsurium von Heavy-, Black-, Industial-, Progressive-, Experimental- wie Death-Metal, dann World Music aus allen himmelsrichtungen, Breakcore, Electronic, Classical & Oriental Sounds. Abwechslung ist hier garantiert, es geht ungebremst durch die gehoerwindungen und der gesang pendelt zwischen himmel & hoelle. Ein feuerwerk aus Meshuggah, Johann Sebastian Bach, Mr. Bungle und Cannibal Corpse. Ein mitglied mehr an bord haben Malokarpatan aus Bratislava, Slovakei. Der titel ihrer dritten lp lautet "krupinsé kohne" und ist angeblich ein konzeptwerk ueber eine hexenverbrennug in Krupina im 16. oder 17ten jahrhundert. So aehnlich klingt es auf jeden fall, naemlich nach klassischem Black Metal, duester, daemonisch, episch. Wie ein loderndes feuer im tiefsten wald um das sich Venom, Bathory, Master´s Hammer + Mercyful Fate scharren.

Acid Moon And The Pregnant Sun, dieser bandname plus die dazugehoerende cover-gestaltung erklaeren bereits alles, wenn dann der erste akkord ihres debuets "speakin´ of the devil" ertoent, fuehlt man sich bestaetigt. Klingt nach zweite haelfte der 60er, fruehe 70er, love & peace, freie liebe, freie drogen und was sonst noch abging. Nun sind die sogar acht leute, das ist doch ohnehin bereits eine kommune. Typische Woodstock-truppe also, doch um jahrzehnte zu spaet gegruendet. Die sind aber weder aus Bethel, noch San Francisco und schon gar nicht aus Monterey, sondern Tel Aviv, Israel. Vermengen Rock, Folk, Psychedelic & etwas Jazz und hoeren sich an wie Jefferson Airplane beziehungsweise Love, dann mal nach den Rolling Stones, ein anderes mal wie The Doors oder gar Dave Brubeck. Was will man mehr? Gleichfalls originell sind Draculina, ein quartett um die bassistin Polina Draculina, die, laut eigenen angaben, einst bei den Messer Chups mitspielte. Gleichfalls in der besetzung vertreten, Larry Mullins, besser bekannt als Toby Dammit, der bereits mit vielen performte, so beispielweise Nick Cave, Iggy Pop oder Swans. Ungeachtet dessen, ist die basis der gruppe in Sankt Petersburg, Ruszland, ihre debuet-e.p. nennen sie pikanterweise "strip trip to miracle cove" und darauf gibt es Surf Rock, der wie eine sanfte brise die lauscher streichelt. Man erinnert sich an die einst unzaehligen acts dieses genre, aber auch deren nachfolger, namen wie The Lively Ones, The Looney Tunes, The Eliminators oder an die compilation-reihe "las vegas grind". Hingegen seit 1998 ziemlich umtriebig und in Montreal, Kanada beheimatet ist Bloodshot Bill. Er hat ueber die jahre einiges veroeffentlicht, darunter sogar kooperationen mit kuenstlern wie Jon Spencer, King Khan oder The 5.6.7.8´s. Sein bislang letzter streich unter eigenem namen nennt sich einladend "get loose or get lost", faehrt geradewegs in die beine und schuettelt einem dabei so richtig durch. Ein teil Rock & Roll, zwei teile Rockabilly, ein schusz Punk, dazu tummeln sich am dancefloor Hasil Adkins, The Meteors, Charlie Feathers, Tav Falco And Panther Burns sowie der ganz junge Elvis.

Nachgelegt wird jetzt mit The Chats, von Sunshine Coast, Australien. Jenes trio legt mit "high risk behaviour" ihr debuet vor, dieses klingt nach spasz und bietet 14 lieder zum mitgroehlen. Alle unter drei minuten, nur die haelfte ueber 120 sekunden. Da sollten die zaehne fest verankert sein, sonst fliegen sie vor begeisterung raus. Das ist Alternative-, Garage-, Punk- wie Pub-Rock, ein konglomerat aus Art Brut, The Saints plus Eddie & The Hot Rods. Wie gerufen kommen hier noch Exilio dazu. Gegruendet 2017 von drei Venezolanern, die nach Bogota, Kolumbien ausgewandert sind. Mittlerweile zu viert, machen die maechtig radau, ist ihnen protest, zoff, anarchie als auch aufruhr ein anliegen. Genau dies bringen sie auf ihrer kuerzlich erschienen, gleichnamigen e.p. mittels eines sprengsatzes aus Hardcore Punk & Noise Rock zu gehoer. Sechs songs, jeweils unter zwei minuten, lange reden sind definitiv nicht deren ding. Moeglicherweise jedoch bands wie Negative Approach, Chaos U.K. oder Poison Idea. Nicht zu vergessen, The Unfit, eine vier-koepfige truppe aus Seattle, Washington mit ihrem selbstbetitelten erstwerk. Dieses ist wirklich ein treffer, mitten ins gesicht, so fuehlt es sich an. Sind bereits seit 2012 am werken, somit wirkt das teil gut abgehangen, ueber die jahre gereift, da hatte sich etwas aufgestaut, das muszte nun klarerweise raus. Ein ordentlicher brocken Post-Punk, Hardcore, Grunge, Garage-, Alternative- sowie Noise-Rock, der sich auf Shellac, NoMeansNo plus The Jesus Lizard zurueckverfolgen laeszt. Seit 2013 treiben mittlerweile Sonora Criminal ihr unwesen. Wenn ich mich nicht verzaehlt habe, dann sind das 15 leute, ansaessig in Mexico City, Mexiko, jedoch lehnen sie nationalitaet, religion wie auch eigentuemer ab. Ihr debuet "sigo buscando las alegrias" sollte man aber trotzdem nicht gratis aus dem netz saugen, denn diese fusion aus Rock, Reggae, World, Ska, Punk wie Salsa ist tanzbar, packend und verdient respekt. Eine vereinigung von Gogol Bordello, Los Mirlos als wie Emir Kusturica & No Smoking Orchestra.

Budapest, Ungarn ist die heimat von Amber Smith, ein quartett (wie es aussieht), dasz seit dem jahre 2000 musiziert. Ihr bereits achtes album wurde schlicht "record" getauft und besticht mit gefaelligem, eingaengigen Indie-Pop wie -Rock nach Britischer art und vermengt Aztec Camera mit The Smiths und Placebo. Wie waere es mit Easy Love, ein projekt der saengerin wie songschreiberin Justine Brown, angesiedelt in Riverside, Kalifornien. War frueher mit ihrer schwester im Garage-Rock trio Scandells, danach bildeten die beiden das Indie-Pop duo Summer Twins und nun warf sie ihr zweites solo-werk "wander feeler" auf den markt. Dieses bietet flockig-lockeren Indie-Rock als wie -Pop, der an eine dreierbeziehung zwischen Sea Of Bees, Mazzy Star & Victoria Williams glauben laeszt. Jetzt Zopp, ein duo aus Nottingham, England, sie stellen sich mit ihrem gleichnamigen debuet vor, wozu dafuer im hintergrund noch weitere akteure taetig waren. Alle zusammen fertigten einen packenden, treibenden instrumental-sound mit 70er flair, der Progressive Rock, Jazz, Experimental wie Electronic bindet und bei Mike Oldfield, Camel, Vangelis, ELP oder den fruehen Genesis anklopft.

Morwan ist ein solo-konzept von Alex Ashtaui, ansaessig in Kiew, Ukraine und frueher teil der formation Pyat´shest´tri, wenn ich das richtig geschnallt habe. Fuer das mini album "morwan - zola-zemlya" fabrizierte er ein ansprechendes mittelding aus Dark Wave, Post-Punk & Folk, bei dessen durchhoeren sich acts wie She Past Away, Drangsal, The Sisterhood oder Buzz Kull aufdraengen. Als naechstes das projekt Ratpajama, aus Ceará, Brasilien. Dessen werk "sonho lúcido" ist eine verbindung von Electronic, Dark- wie Minimal-Wave. Es kommt sanft daher, wie wenn das licht bereits gedimmt worden waere und man sich in einem fiebertraum hin- & herwaelzen wuerde. Dazu noch eine staubtrockene zunge haette, jedoch keine kraft um aufzustehen. Schuld ist diese mixtur aus Lebanon Hanover, Pavillon 7B und In Trance 95. Weil jetzt bereits jede menge zahlen im kopf herumschwirren und der ohnehin brummt, hier noch 8i8, ein do-it-yourself programm des aus Quilpué, Chile stammenden Augustine. Seit vier monaten ist er da dran und hat nun mit dem album "loop machine" bereits ein zwischending aus Dark Wave und Post-Punk abgelassen. Weckt erinnerungen an Rosetta Stone, Pink Turns Blue oder Belgrado. Hier draengen sich nun noch Letters Sent Home, ein 4er aus Wolfsburg, Deutschland mit ihrer zweiten, gleichnamigen e.p. dazu. Diese ist gefuellt mit Alternative Rock, Dark Pop sowie Emo. Bei denen kommt die musik wie von einer welle getragen daher, klatscht ueber die hoerer/innen zusammen und zieht diese raus aufs meer. Dort drauszen plantschen bereits Pvris, Dream State plus Paramore.

Damu The Fudgemunk, beheimatet in Washington, D.C. ist produzent, dj als auch labelbesitzer. Fuer "moment of change" hat er sich bereits zum dritten mal mit dem rapper Raw Poetic aus Philadelphia, Pennsylvania, einst teil des duos Panacea, zusammengetan. Gemeinsam liefern sie Hip-Hop mit rhymes, beats, scratching & loops - also alles was man dazu braucht - ab. Dies aber eingaengig, funky, groovy und dann kommt das noch daher wie ein mittelding zwischen Gang Starr, Pete Rock sowie Rob Swift. Dem nicht genug, haben die beiden mittlerweile noch ihr sogenanntes Jazz projekt namens "ocean bridges" gedropt. Dafuer hatten sie sich extra mit niemand geringerem als Archie Shepp, welcher noch dazu der onkel von Raw Poetic ist, verstaerkt. Auch dabei groovt alles ordentlich und es trifft, nach eigenen angaben, Miles Davis auf Fela Kuti. Naechster kandidat, Sadam Seguya, aus Kampala, Uganda. Er trommelt bereits seit seinem siebten lebensjahr und nun, einige jahre spaeter, hat er mit seinen kumpels den dritten longplayer "zivuuma" eingespielt. Darauf zu hoeren: World-, Folk- & Experimental Music. Das sind in diesem fall tribale sounds mit trommeln aber auch xylophone oder floete. So geht naemlich Ostafrikanische tanz-musik und dabei kann man nicht im lehnstuhl herumlungern und blosz mit den zehen wackeln, dazu musz man sich gelenkig bewegen. Wechsel zur saengerin als auch songrschreiberin Ego Ella May, wohnhaft in London, England. Sie im gegensatz ging es auf ihrem zweitwerk "honey for wounds" etwas ruhiger an. Darauf vermengte sie naemlich R&B, Neo-Soul, Jazz sowie Downtempo, dazu noch ihre angenehme, interessante, beruhigende stimme und schon hat man eine musikalische zusammensetzung von Jill Scott, Morcheeba, Andra Day plus Erykah Badu. Nun zu Disease, mit basis Washington, D.C., was abermals einem ein-mann-vorhaben entspricht. In zeiten der fortschreitenden technologiesierung und dem social distancing ist dies wohl der letzte schrei. Vielleicht gerade deswegen lautet der titel seines zweiten albums "soundtrack for sad people". Letzten endes bekommt man aber eine sanfte, gefuehlvolle und eigentlich gar nicht sooo traurige arznei aus Downtempo, Electronic, Ambient & etwas Jazz, die inhaltsstoffe wie Boards Of Canada, Peace Orchestra sowie Nightmares On Wax ausweist.

Ab zu den filmen, da koennte man umgehend mit der these, dasz es eigentlich keine wirklich schlechten Stephen King verfilmungen gibt, fuer hochgezogene augenbraunen sorgen. Liegt vielleicht am grundmaterial? Andererseits, wer hat schon alle gesehen? Also beispielweise "pet semetary", das wurde erstmals 1989 von Mary Lambert abgedreht und letztes jahr kam das remake von Kevin Kölsch & Dennis Widmyer. Diese geschichte ueber einen friedhof, von dem die tiere als ausgeburten der hoelle zurueckkommen und wo dann im verlauf nochmal eins draufgesetzt wird, funktioniert, mit aenderungen, auch im zweiten aufgusz. Die story wird als bastard aus "the omen", "exorcist" sowie "frankenweenie" (nach dem original veroeffentlicht) wiedergeboren. Anderes beispiel, "1922", verfilmt von Zak Hilditch und erzaehlerisch aufgebaut wie ein gestaendnis oder eine beichte. Vater & sohn ermorden die mutter, doch die strafe laeszt verdienterweise nicht lange auf sich warten. Happy ending garantiert, wobei schluszendlich "willard", "due occhi diabolici" plus "bonnie & clyde" gruessen lassen. Weiter mit "in the tall grass", wofuer sich Vincenzo Natali wohl mit seinem dreh "cube" fuer den regiestuhl empfohlen hatte. Jedenfalls ist hierbei nun ein geschwisterpaar auf der reise und bei einer kurzen pause hoeren sie ploetzlich hilferufe aus dem hohen gras. Das schicksal nimmt natuerlich seinen boesen lauf. Spielt praktisch ausschlieszlich in einem feld und wird irgendwie in einem loop erzaehlt. Mindfuck-alarm, bei diesem wirrwarr aus "children of the corn", "anihilation" & "rosemarie´s baby". Indessen war die wiederverfilmung von "it" in 2017, genauer genommen die erste haelfte des stoffs, ein verdienter kassen-erfolg. Somit machte sich der dafuer verantwortliche, Andy Muschietti, ebenso an "it, chapter two" zu schaffen. Diesmal flieszt mehr Drama in die umsetzung ein, die oft jugendliche lockerheit ist den problemen des aelterwerdens gewichen. Rueckblenden in den zeitraum des ersten teil empfindet man als erfreulich, doch bremsen sie moeglicherweise die handlung des zweiten. Demungeachtet, ein leckeres fortune cookie aus "the thing" (1982), "the perks of being a wallflower" sowie "legion" (2010). Dann gab es noch "doctor sleep", die weiterfuehrung von "shining". Die eingebauten, gelegentlichen nachstellungen von szenen daraus plus teilweise die dazugehoerenden kulissen zeigen auf, wie genial die realisierung von Stanley Kubrick war. Doch das musz man ausblenden, man sollte "doctor sleep" als eigenstaendigen film sehen und dann wird man nicht enttaeuscht. Denn die arbeit von regisseur Mike Flanagan ist wirklich interessant, spannend, packend, gut besetzt, einfach gelungen. Der kampf gut gegen boese, mit zumeist den gehirnwindungen als waffe, wird zu einer halluzination aus "alice in wonderland", "near dark" sowie "x-men". Herr Flanagan drehte ebenso "gerald´s game" ab. Dabei wiederum quartiert sich ein paar uebers wochenende in einer abgelegenen huette ein um die beziehung wieder in schwung zu bringen. Gleich zu beginn der intimitaeten erleidet der partner jedoch eine herzattacke und bloederweise hat er vorher die partnerin ans bett gekettet. Was folgt ist ein mix aus sinnestaeuschung, vergangenheitsbewaeltigung & begegnungen der unheimlichen art. Eine stimulanz aus "misery", "lady in a cage" plus "unsane".

Genau hier ist ein prima uebergang zu "what keeps you alive", buch & regie Colin Minihan. Hier geht es ebenfalls um ein paaerchen, verkoerpert von Hannah Emily Anderson plus Brittany Allen (die zusaetzlich noch die musik produzierte), welches sein einjaehriges jubilaeum in einer abgelegenen behausung feiern will. Dort beginnt alles dann so gemaechlich, kueszchen hier & kueszchen da, mehr garderobe-wechsel als auf jedem laufsteg und ploetzlich, von einer sekunde auf die andere, wird alles auf den kopf gestellt, nimmt der streifen immer mehr fahrt auf. Ein gelungenes getuemmel aus "single white female", "funny games" und der serie "killing eve". Weiter mit "little woods", dem ersten langfilm von Nia DaCosta. Hierbei belebt eine junge frau (Tessa Thompson), obwohl ohnehin auf bewaehrung, alte geschaefte um ihrer schwester (Lily James) unter die arme zu greifen. Klar, dasz dies auf dauer nicht gut gehen kann! Eine verkettung von "winter´s bone", "pimp" sowie "frozen river". Weiter mit "jia nian hua" respektive "angels wear white" von Vivian Qu. Hier kommt ein mann hoeheren ranges mit zwei schulmaedchen (Meijun Zhou / Xinyue Jiang) in ein motel und bleibt ueber nacht. Nur die illegale aushilfs-rezeptionistin (Vicky Chen) weisz danach genaueres, die spirale beginnt sich zu drehen. Gut & interessant gemacht, ansprechende cinematographie (Benoit Dervaux) plus passender score durch Wen Zi. Eine vertuschung aus "the florida project", "away" (2016) plus "three billboards outside ebbing, missouri". Zur aufheiterung gibt es jetzt "the breaker upperers", verwirklicht von Madeleine Sami in zusammenarbeit mit Jackie Van Beek. Die beiden sind nicht nur fuer buch & regie verantwortlich, sondern spielen zusaetzlich noch die hauptrollen, in dieser dramoedie um beziehung, freundschaft, midlife-crisis, trennung. Total abgefahren, das heiszt jetzt nicht gut oder schlecht, sondern schlicht im roten bereich, da vor wie hinter der kamera komoedientalente am werk waren. Der cheesy soundtrack traegt uebrigens seinen teil dazu bei. Ein blumenstrausz gebunden mit "schlussmacher", "hitch" als auch "bridesmaids".

Am ehesten noch tragisch-komisch ist "lazzaro felice" beziehungsweise "happy as lazzaro", buch plus regie Alice Rohrwacher. Dieses Drama, abgemischt mit etwas Mistery und erzaehlt in form einer Fabel, zeigt einen anderen blick auf die welt, die rueckseite der sonne, grenzenlose ausbeutung. Wenn man hart arbeitet, doch unterm strich noch etwas schuldig ist und einem dies als fairer deal verkauft wird, dann ist man am ende der konsumkette, wie der naive & gutmuetige Lazzaro - glaubwuerdig verkoerpert vom quereinsteiger Adriano Tardiolo. Wiklich interessant und ansehlich gemacht, gute bilder von Hélène Louvart. Ein schicksal aus "la strada", "blast from the past" plus "big fish". Von der stimmung her paszt hier irgendwie "l´insulte", weiter bekannt als "the insult", von regisseur wie co-autor Ziad Doueiri, dazu. Die probleme hier sind vorurteile, verbohrtheit, voreingenommenheit sowie alte wunden. Wenn aus einem persoenlichem disput zweier maenner unterschiedlicher herkunft eine staatsaffaere wird, weil dies gruppierungen fuer sich verwenden, die medien aufspringen und die sogenannte rechtsmaschinerie an bord geht, dann gleicht dies einem sandkorn das zum sandsturm wird. Blendet man die hintergruende aus, ist es ein gerichtsaal-Drama im stil von "inherit the wind", "to kill a mockingbird" oder "the judge". Verweilen wir doch noch etwas an der grenze zwischen miteinander & gegeneinander, halten wir der gesellschaft den spiegel vor, via "el hoyo", besser bekannt als "the platform", von Galder Gaztelu-Urrutia. Spielt ausschlieszlich in einem gefaengnis, das aus untereinander angeordneten levels = zellen besteht. Ganz oben kommt taeglich essen auf die plattform, die dann runterfaehrt und immer kurz verweilt. Wuerde nun jeder wie jede nur essen was er / sie braucht beziehungsweise das ungebrauchte achten, waere womoeglich genug fuer alle da. So bleiben jenen in den untersten regionen oft nur das fleisch der zellennachbarn/-innen. Science Fiction verpackt in gleichnisse, versteckte botschaften, mitunter philosophische dialoge und dem passenden score von Aranzazu Calleja. Eine speisetafel belegt mit "brazil", "snowpiercer" und "the killing room".

Leider muszten wir uns abermals von einigen freunden/-innen verabschieden, wie den schauspielerinnen Elize Cawood, Jacqueline Scott, Becky Mullen, Olivia De Havilland, Galyn Görg und deren kollegen Charles Bukeko, Bijay Mohanty, Grant Imahara, John Saxon, Jan Skopecek, Nick Cordero, Wilford Brimley wie Maurice Roeves. Die schauspieler/in & saenger/in Haruma Miura, Annie Ross, Bernard Ladysz plus schauspieler und musiker Jope Ruonansuu. Regisseur als auch drehbuchautor Alan Parker, die Rapper FBG Duck, Malik B. - ebenso The Roots gruendungsmitglied, Denise Johnson - saengerin fuer Primal Scream, New Order, A Certain Ratio u.a., Tony Costanza - schlagzeuger fuer Machine Head, Crowbar u.s.w., Tim Smith - songwriter, saenger The Cardiacs plus diverser nebenprojekte, Peter Green - Blues gitarrist & Fleetwood Mac gruendungsmitglied.

Samstag, 18. Juli 2020

Mischung No. 12

Jetzt aber los, mit Do Nothing, einem 4er aus Nottingham, England. Die haben bereits vor einigen wochen ihre debuet e.p. "zero dollar bill" vorgelegt. Dem titel zufolge schielen die wohl bereits ueber den groszen teich in richtung U.S.-markt. Dafuer buendeln sie Alternative Rock, Brit-Pop wie Post-Punk und gehen damit voll auf den punkt, wirken engagiert, spielen sich packend durch, kommen groovig daher. Hat etwas von Art Brut, Blur, Talking Heads oder The Fall. Als naechstes treten hier die Steaming Satellites mit ihrer "clouded sky" e.p. auf. Dieser vierer ist bereits seit 2005 aktiv und hat mittlerweile 5 alben auf der habenseite aufzuweisen. Die nun hier gebotenen fuenf songs haben den richtigen rhythmus, sind melodioes, erdig, bodenstaendig. Wenn man alle durch hat, musz man sich den sand aus der kleidung klopfen. Das ist eine baggerschaufel voll Alternative-, Indie- & Southern-Rock, zusaetzlich noch mit Blues abgemischt. Im fuehrerhaus draengen sich infolgedessen acts wie The Black Keys, The Black Crowes und die spaeter gegruendeten Black Pistol Fire. An dieser stelle uebernehmen jetzt Liotta Seoul, ein dreier aus Koblenz, Deutschland und das liegt scheinbar direkt neben Seattle, Washington - zumindest musikalisch. Dementsprechend ist deren zweiter longplayer "hopper" ein hoerenswerter bastard aus Alternative Rock & Grunge, bei dem Nirvana, Bush, Pixies und die Smashing Pumpkins im hinterkopf gemeinsam musizieren. Das sind eingaengige tracks, die druckvoll aus den lautsprechern kommen, mit gut abgestimmten tempowechseln und einer fetten produktion. Was will man mehr? Kurzer sprung nach Kidal, Mali, zum quintett Tamikrest und ihrer 5ten langspielplatte "tamotait". Darauf druecken sie ihren wunsch nach einer vebesserung der dortigen politischen lage aus. Geben ein statemant fuer ihre kultur wie tradition ab. All dies verpacken sie in eine vereinigung von Desert Blues, Rock sowie World Music und das ergebnis gibt nicht nur hoffnung, sondern es laedt ebenso zum bewegen ein, da musz man mit. Wer mehr in dieser art erkunden moechte, sollte mal zu graben beginnen bei bands wie Tinariwen, Amanar, Songhoy Blues, Tartit, Imarhan, Terakaft oder Super Boiro Band.

Calgary, Kanada schickt uns das quartett Hazzerd und die haben passenderweise ihren zweiten longplayer "delirium" mit dabei. Treffender titel, denn ihr mix aus Heavy-, Trash- sowie Speed-Metal kommt im richtigen tempo daher, ist energiegeleladen, peitscht nach vorne und laedt foermlich zum schonungslosen headbangen ein. Dafuer orientierten sie sich bei den groszen - Metallica, Anthrax, Megadeth plus ein schusz Iron Maiden klingen durch. Weiter mit Stake, eine vier-koepfige formation, stationiert in Wevelgem, Belgien, mit ihrem erstling "critical method". Nannten sich frueher uebrigens Steak Number Eight, war jedoch scheinbar fuer vier personen zu wenig, daher der namenswechsel. Egal, sie fabrizieren melodischen, atmosphaerischen Post-Rock beziehungsweise -Metal mit etwas Grunge an den raendern. In summe ein dreierlei aus Deftones, Marilyn Manson als wie Mastodon. Kleines detail am rande; Zur veroeffentlichung spielten sie angeblich drei konzerte fuer die man nur ein gratis-ticket bekam, wenn man den tontraeger in einem plattenladen gekauft hatte. Wohl im sinne von "stream my ass". San Francisco, California´s Nite sind ein quartett und ihr erster wurf nennt sich bedeutungsschwanger "darkness silence mirror flame". Um etwas licht in die sache zu bringen; Das werk liefert eine mixtur aus Heavy-, Black- wie Death-Metal, es hat einen duesteren grundton, vocals wie vom boesen wolf, jaulende gitarren und die rhythmus-truppe macht permanent druck von hinten. Zusaetzlich sind die protagonisten beieinfluszt vom 80er Metal sowie dem film-klassiker "tales from the crypt". Kein wunder, dasz dies dann klingt wie eine vereinigung von Abbath, Venom plus Immortal. Weiters nicht zu vergessen, das trio Boris, ansaessig in Tokyo, Japan. Gibt es bereits seit 1992, in dieser besetzung seit 1996 und ihr x-tes album heiszt "no". Darauf zu finden, die uebliche ladung aus Heavy-, Drone-, Psychedelic-, Experimental-Metal plus Noise Rock. Kurzum ist das ein overkill an riffs, jede menge gebruell, laermendes schlagzeug, vibrierende verstaerker, wummernde baszlaeufe, mitunter panische elektronik und im extremfall ein gehoersturz. Black Sabbath, Earth, Melvins als wie Boredoms wuenschen baldige genesung.

"The basement" nennt sich das album von Junky Justly aus Vinnytsia, Ukraine und wahrscheinlich fabriziert er genau dort sein ding aus samples, loops & beats, was zu einem laid-back groove verschmolzen wird, der voll ankommt Paszt in jeden club des planeten, dieser Instrumental Hip-Hop mit spuren von Downtempo als auch Trip Hop. Als haette man J. Dilla, DJ Shadow sowie A Tribe Called Quest durch den mixer gejagt. Victor Hugo De Oliveira hingegen ist ein produzent aus Belo Horizonte, Brasilien und sein projekt nennt sich Vhoor. Die dritte veroeffentlichung unter diesem namen lautet "baile & vibes", ist teil einer serie und verbindet Brasilianische musik mit jener vom rest der welt. Da hoert man schluszendlich Hip Hop, Grime, Downtempo, Chill Wave, World, Baile Funk + Electronic raus. Die summe der teile macht einfach lust auf einen sonnenuntergang an der strandbar und die cocktails dazu haben namen wie Massive Attack, Fila Brazillia als auch Burial. Nun zu etwas anderem: Im sommer 2018 hatten musiker waehrend einer tour gerade ein zeitloch und vier davon improvisierten einfach so herum, was die instumente eben hergaben. Tatarata - und ploetzlich hatten die ein album, das nannten sie "erozje". Jetzt brauchten sie noch eine bezeichnung fuer sich selbst - nochmals tatarata, sie nannten sich Bloto und kommen uebrigens aus Wroclaw, Polen - das war aber immer schon so. Jedenfalls ist diese spontane sache gelungen, interessant, aufregend aber auch mit ecken & kanten. Laeszt sich in Instrumental Jazz, Hip Hop, Experimental plus Psychedelic zerlegen oder auf EABS (das war die band mit dem zeitloch), Miles Davis sowie Chip Wickham zurueckverfolgen.

Der vierer Rotten Mind ist beheimatet in Uppsala, Schweden. Dort kennen sie wahrscheinlich alle und moeglicherweise bald auch im rest der welt. Ihr viertes werk "rat city dog boy" ist schon mal ein guter versuch dazu, denn es kommt geradlinig daher, faehrt ordentlich in die beine, klingt frisch und hat melodie. Mehr darf man wirklich nicht verlangen! Da steckt Alternative-, Garage- wie Punk-Rock drinnen und beim durchhoeren huepfen einem die Hives, Vibrators oder The Vicous mitten durch die ruebe. Ihre erste, gleichnamige e.p. haben hingegen Spam Risk, ein trio aus Chicago, Illinois veroeffentlicht. Dieses ding ist treibend, etwas funky oder schlicht & einfach zittriger, fiebriger Post-Punk, der acts wie die B-52´s, Wipers, Mission Of Burma oder Swell Maps in erinnerung ruft. This Calling wiederum ist ein dreier aus Budapest, Ungarn und ihre erste langrille nennt sich interessanterweise "methods of protest". Darauf gibt es Hardcore- sowie Skate-Punk mit leichtem hang zum Metal und etwas Emo als topping zu hoeren. Das ganze klingt melodisch bis fast hymnisch, ist jedoch stets nach vorne orientiert, da alles ordentlich runtergedroschen wird. Man denkt dabei an Boysetsfire, Agnostic Front oder Rise Against und das kann nicht falsch sein. Wer vom Hardcore Punk, hier in verbindung mit Street Punk, nicht genug bekommen kann, hier sind Carradine Choke, eine vier-koepfige truppe aus Christchurch, Neuseeland mit ihrem debuet "planet fatigue". Damit geben sie offensichtlich einen scheisz auf irgendwelche geschwindigkeits-beschraenkungen, die pruegeln ihr ding kompromiszlos runter, ohne auch nur einmal luft zu holen und uebrig bleibt ein balg aus The Exploited, Discharge sowie The Casualties.

Die vierte lp vom fuenfer Lanterns Of The Lake ist "spook the herd" betitelt. Ihre heimat ist Newcastle Upon Tyne, England und ihre lieder sind im Folk, Indie- wie Dream-Pop verwurzelt. Diese atmosphaerische, beruhigende mixtur verbindet Florence + The Machine mit den Cowboy Junkies und Daughter. Ideal fuer einen tag, an dem man wieder mal so richtig abhaengen moechte. Dazu kaemen uebrigens Odlaw mit ihrem "debut", was dem zweiten longplayer entspricht, wie gerufen. Diese in Perth, Australien beheimatete formation startete 2012 als duo, wuchs auf bis zu fuenf personen an und besteht nun, nach einer pause, aus Mark Neal & Michael Strong. Die beiden kreieren Indie-Rock wie -Folk, der nach einer vermengung von Glen Hansard, Bright Eyes sowie Band Of Horses klingt. Athen, Griechenland ist, so viel sei verraten, die heimat der saengerin wie songschreiberin Miss Trichromi und sie serviert uns ihren dritten output "girlfriends". Dieser macht so richtig lust auf sommer mit dazugehoerendem picknick in einer kleinen bucht und waehrend die sonne gemaechlich im meer versinkt, marschieren die ameisen durchs mitgebrachte essen. Dafuer kann man aber Miss Trichromi definitiv keinen vorwurf machen, denn ihre lo-fi kompositionen aus Indie- sowie Dream-Pop, bei denen Nalyssa Green, Air oder Juana Molina durchklingen, zaubern der hoererschaft trotzdem ein laecheln ins gesicht.

Nochmals San Francisco, Kalifornien, dort beheimatet ist weiters Caroline Blind. Sie war frueher bei den 90er Goths - Sunshine Blind. Mittlerweile gibt es ihr erstes solo-album, welches sich aus cover-versionen, neuinterpretationen von Sunshine Blind songs, originalen ihrerseits plus kollaborationen mit anderen musiker/-innen zusammensetzt. Volles programm sozusagen und all dies in einem stil-mix aus Post-Punk, Death Gospel, Alternative- sowie Goth-Rock. Das ergebnis daraus ist natuerlich dunkel, depressiv, mystisch als auch beschwoerend. Auszerdem noch eine vereinigung von The Mission, The Cure & The Damned - in ihrer 80er phase. Aber bleiben wir doch weiterhin in der schattigen umgebung, da treffen wir nun die saengerin wie songschreiberin Mariana Semkina, eigentlich aus Sankt Petersburg, Ruszland, haelt sie sich jedoch nun in London, England auf. Urspruenglich Saengerin des duos Iamthemorning, nahm sie "sleepwalking" unter eigenem namen auf. Herausgekommen ist ein wunderbares werk, das man am besten in nachtschwarzer einsamkeit konsumiert. Melodische klaenge mit daemmergrauem unterton, eine traeumerische, maerchenhafte stimme singt ueber schmerz & tod. Dark Folk trifft auf Art Pop, Kate Bush trifft sich mit All About Eve und Myrkur in der finsternis. Oder wie waere es mit NABTA, ein zweier stationiert in Nantes, Frankreich, mit seiner mini lp "no excuses"? Sie produzieren dunkle, metallene, peitschende synth-beats, die wie stroboskop-blitze auf die hoerer/-innen niedergehen. Dazu blendet das stetig aufblitzende neonlicht die empfindlichen augen und der monotone gesang bedient die trommelfelle. Man bewegt sich dazu wie in trance, zu dieser trockeneis-nebelbank aus Dark Wave, Synth Wave, Electroclash plus EBM. Ein zwischending aus Nitzer Ebb, The Hacker und Die Krupps.

Auch filmmaeszig gibt es etwas anzubieten, naemlich beispielweise "never grow old", buch & regie Ivan Kavanagh. Dabei zieht ein zwielichtiges trio in einer religioesen kleinstadt ein schwungvolles, suendiges geschaeft auf. Parallel dazu steigt auch fuer den ansaessigen totengraeber das einkommen, doch jede muenze hat zwei seiten und die rechnung kommt bestimmt. Stockduesterer Western, von der atmosphaere bis zur handlung. Kommt total authentisch rueber, hier wird nichts beschoenigt oder glorifiziert, der tod war damals wohl blosz einen hauch entfernt. Im patronengurt stecken noch "forsaken", "mccabe & mrs. miller" sowie "brimstone". Bitte noch nicht absteigen, wir reiten noch ein stueck mit "les fréres sisters" respektive "the sisters brothers", abgedreht von Jacques Andiard. Zur erklaerung; "Sisters" ist der familienname, "brothers" weil zwei brueder, diese wiederum werden dargestellt von John C. Reilly & Joaquin Phoenix. Sonst noch fragen? Okay, sie sind auftragskiller fuer einen zwielichtigen reichen, der dagegen vom nun leider verstorbenen Rutger Hauer verkoerpert wurde. Dazu kommen, neben anderen, noch Riz Ahmed sowie Jake Gyllenhaal. Offensichtlich wurde bei der besetzung nicht gespart. Vordergruendig geht es um die jagd nach gold, doch man hat ebenso etwas philosophisches zu bieten, dazu kommt der wandel der zeit, fortschritt und eine gesunde portion humor. Zwischen den kieselsteinen blinken "butch cassidy and the sundance kid", "duck, you sucker" als auch "the treasure of the sierra madre" hervor. In diesem genre wilderten gleichfalls Joel & Ethan Cohen mit "the ballad of buster scruggs". Hierbei werden 6 verschiedene kurzgeschichten aus dem Wilden Westen, jeweils gut wie prominent besetzt, dargeboten. Angesiedelt zwischen amuesant, komisch, makaber und schraeg, zwischen "my name is nobody", "paint your wagon" & "how the west was won". Demgegenueber wuerde "the standoff at sparrow creek", buch & regie uebrigens Henry Dunham, dem titel nach in gleicher weise als klassischer Western durchgehen, doch der film spielt eher in der nahen zukunft. Eine gruppe maenner sucht in den eigenen reihen nach einem attentaeter um konsequenzen abzuwenden. Spielt fast nur in einem lagerhaus, ein kammerspiel, bei dem man aufpassen musz, um den faden nicht zu verlieren. 450.000 dollars budget, das koennte hinkommen. Anders realisiert als sonstige ware, so etwas sieht man selten, packend. Ein wirrwarr aus "reservoir dogs", "glengarry glen ross" sowie "unknown".

Kammerspiel, jedoch in anderen dimensionen, paszt in gleicher weise zu "knives out". Hierfuer war Rian Johnson, der ebenso das drehbuch schrieb, verantwortlich. Freunde wie -innen von Agathe Christie´s moerderraetseln oder ensemble-stuecken mit namhafter besetzung, kommen hier voll auf ihre rechnung. Mittels verhoeren & rueckblicken wird, in einem dieser alten herrschaftshaeuser, versucht einen mord aufzuklaeren. Das ganze ist so schoen old school, dasz selbst die seltene verwendung von mobiltelefonen stoerend wirkt. Eine spur aus "murder by death", "gosford park" oder "murder at the orient express". Ensemble-stuecke mit starker besetzung, dazu kann man durchaus "the gentlemen", das comeback - sage ich jetzt mal so - von Guy Ritchie, dazustellen. Dieser dreh wirkt entkrampft, geloest, er nimmt sich zeit fuer seine erzaehlung, holt weit aus und trotzdem stimmt der flow unterm strich. Okay, viel laenger duerfte der steifen nicht sein, aber er schlieszt wieder auf zu seinen heldentaten. Gangster-Drama um den versuchten verkauf eines marihuana-imperiums, der probleme mit sich bringt. Eine raeuberpistole aus "lock, stock & two smoking barrels", "pulp fiction" und "get shorty". Wo Gentlemen sich treffen ist zumeist ein Sir nicht weit und somit kann ich freudig berichten, dasz der "rocketman" endlich bei mir eingeschlagen hat. Regisseur Dexter Fletcher, der bereits mit "bohemian rhapsody" ueberzeugte, hat sein auge fuer den Rock & Roll nochmals unterstrichen. Der hoehenflug des Elton John wurde bildgewaltig dargestellt, Taron Egerton in der titelrolle ist sehr glaubhaft und auch der rest wurde bestens besetzt. Kommt rueber we eine tonleiter aus "billy elliot", "almost famous" & "mamma mia!".

"Ready or not", von Matt Bettinelli-Olpin & Tyler Gillett, ist wieder so eine extrem schraege sache. Eine junge frau, gespielt von Samara Weaving, heiratet in eine durchgeknallte, reiche familie ein. Zur akzeptanz musz sie an einem versteckspiel, wie sich herausstellt auf leben & tod, mitmachen. In folge steht ein makabres, blutiges gesellschafts-ritual am trauten anwesen auf dem programm. Gelungener spasz! Hat was von "game night", "you´re next" oder "get out". Frau Weaving war gleichfalls in Jason Lei Howden´s "guns akimbo" zu sehen. Da gibt sie so eine art Harley Quinn figur und matcht sich mit Daniel Radcliff. Dieser spielt einen loser, der, von einer organisation gegen seinen willen, in so ein oeffentliches video-spiel reingezogen und danach mit allen mitteln genoetigt wird weiterzumachen, um die klickenden massen zu befriedigen. Jetzt nicht sooo weit hergeholt. Trotzdem, ziemlich abgefahre sache, schnell geschnitten, zielt auf die mobilfunk-generation ab, welche gerne chattet, ziellos herumsurft, selfies schieszt, gamen tut und 100 sms pro minute ablaeszt. Eine cloud beladen mit "ready player one", "running man", "death race" plus "existenz". Noch schneller, wilder geht es nur in "the night comes for us", buch & regie Timo Tjahjanto, zu. Ein hoher mitarbeiter einer kriminellen vereinigung rettet ein maedchen, gegen die eigenen leute, vor dem sicheren tod. Von nun an ist er geaechtet und musz sich, teilweise mit dem kind im schlepptau, durchkaempfen. Ergibt in summe Action bis zum abwinken, einen bodycount jenseits der 100, knochenbrueche en masse, eimerweise blut, explosionen und, und, und. Der reinste zirkus! Eine schlag-kombination aus "the raid", "león" plus "dip huet seung hung". Jetzt, weil von ihr bereits die rede war, natuerlich "birds of prey: the emancipation of harley quinn" vollbracht von Cathy Yan. xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx. Hier sollten nun die zeilen zur besagten Comic-verfilmung stehen, weil es genau jetzt & hier ideal waere, etwas darueber vom stapel zu lassen, doch immer wiederkehrende probleme verhinderten dies. Mittlerweile eines von 99 problemen bei jedem beschissenen beitrag.

Aber wir haben ja "midsommar", da sind nicht nur die moebel billiger, sondern es werden scheinbar ebenso abgefahrene braeuche gepflegt. Ari Aster, fuer drehbuch wie regie verantwortlich, laeszt eine gruppe freunde aus den USA in die Schwedische provinz reisen, um an einem sommerfest teilzunehmen. Die feier praesentiert sich schluszendlich jedoch als schraeger, seltsamer kult mit eigenwilligen regeln. Kein Slasher oder Shocker wird hier geboten, sondern symboltraechtiger, zerimonieller Arthouse-Horror. Ein blumiger haarkranz geknuepft mit "the wicker man", "black narcissus" sowie "apostle". Als naechstes "possum", geschrieben & verfilmt von Matthew Holness. Ein scheinbarer sonderling, dargestellt von Sean Harris, wandert traumatisiert durch die leere seines lebens und wirkt dabei wie eine kreuzung aus Anthony Perkins & Klaus Kinski. Er versucht seine vergangenheit aufzuarbeiten, von ihr loszukommen, ist praktisch in den 70ern haengengeblieben, bei einem ereignis, welches sein leben veraendert hat. Dieses jahrzehnt praegt den look des films, die umsetzung. Kein 08/15 popcorn-Horror, vielmehr ein psycho-trip mit gepflegter cinematographie und passendem score von The Radiophonic Workshop. Ein spinnennetz gesponnen aus "the last man on earth (1964)", "psycho", "nosferatu: phantom der nacht" und "a ghost story".

Unfreulicherweise sind abermals einige kunstler wie -innen von uns gegangen, darunter die schauspielerinnen Kelly Preston, Mary Twala, Pilar Pellicer, Monique Mercure, Maria Alice Vergueiro, Anita Linda sowie Naya Rivera. Deren kollegen Brian Dennehy, Irrfan Kahn, Michel Piccoli, Fred Willard, Ken Osmond, Earl Cameron, Sushant Singh Rajput, Jerry Stiller, Richard Herd, Sam Lloyd, Ian Holm, Mel Winkler, Hubert Gagnon wie auch Pedro Lima. Schauspieler/in wie regisseur/in Carl Reiner, Flávio Migliaccio, Rosa Maria Sardá plus Lynn Shelton. Regisseure Joel Schumacher, John Lafia. Schauspieler/in & saenger/in Chris Trousdale, Rosita Fornés und Renée Cloude. Filmmusik-legende Ennio Morricone und komponist Johnny Mandel. Rosario Bléfari -schauspielerin / saengerin / songschreiberin. Saenger/in & songschreiber/in Charlie Daniels, Willie K, Mory Kanté, Ciro Pessoa, Pau Donés, Cady Groves als wie Judy Dyble. Afrobeat drummer Tony Allen, gitarrist, songwriter producer David Roback - verknuepft mit Mazzy Star, Opal, Rain Parade u.a., Dave Greenfield - keyboard-player The Stranglers, Frorian Schneider - Kraftwerk co-gruender und Electro-pionier, Little Richard - Rock & Roll ikone, Phil May - saenger The Pretty Things, Jimmy Cobb - Jazz schlagzeuger, Steve Priest - bassist der Glam-helden Sweet, Bonnie Pointer - teil der Pointer Sisters, Huey - rapper, Bucky Baxter - gitarrist fuer Steve Earle, Bob Dylan usw., Cleveland Eaton - Jazz bassist, Rod Bernard - Swamp Pop saenger, Betty Wright - Soul saengerin, Brendan Bowyer - Rock & Roll saenger, Ty - rapper, Frank Bey - Blues saenger, Ricky Valance - Pop saenger, James Hand - Country saenger, Bobby Lewis - Rhythm & Blues wie Rock & Roll saenger, Bob Kulick - gitarrist & produzent, arbeitete u.a. mit Kiss, Lou Reed, Meat Loaf, Doro. Rupert Hine - singer & songwriter & producer fuer n.a. Kevin Ayers, Howard Jones, Bob Geldof, The Fixx.

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